Langjähriges, regelmäßiges Meditieren scheint die Hirndegeneration aufzuhalten
14.02.2016
Ein besseres Gedächtnis, gesteigerte Aufmerksamkeit, eine Verbesserung der Ausführung von Aufgaben sowie der Sprachverarbeitung und mehr kognitive Flexibilität sind einige der positiven Wirkungen von Meditation. Welche Veränderungen sind im Gehirn zu beobachten? Diese Frage stellte sich auch ein Forscherteam aus den USA und Australien.
Bei zwei Gruppen à 50 Versuchspersonen jeweils im Alter von 24 bis 77 Jahren, eine Gruppe mit (langjähriger) Meditationserfahrung und eine Meditations-unerfahrene Kontrollgruppe, erfassten die Forscher durch entsprechende bildgebende Verfahren die Masse an grauer Hirnsubstanz.
In beiden Gruppen stellten die Forscher eine altersbedingte Abnahme der grauen Hirnsubstanz fest, auch waren bei beiden Gruppen die gleichen Hirnregionen betroffen. Allerdings waren diese degenerativen Erscheinungen bei der Kontrollgruppe wesentlich stärker ausgeprägt als bei der Meditationsgruppe. Als mögliche Wirkmechanismen bringen die Forscher zwei Theorien in Ansatz. Einerseits könnte durch die intensivere Aktivierung bestimmter Nervenzellen während der Meditation eine verstärkte Verzweigung und Synapsenbildung zunächst mikro- und schließlich auch makro-anatomische Veränderungen, also eine Zunahme der Hirnmasse nach sich ziehen. Dadurch würde die altersbedingte Hirndegeneration in diesen Bereichen kaschiert.
Andererseits könnte die regelmäßige Nutzung bestimmter Hirnareale beim Meditieren eine konservierende Wirkung haben und den Verlust an Hirnsubstanz verhindern.
Um hierzu Aussagen machen zu können, sind jedoch weitere Studien erforderlich. Auch ist bisher nicht geklärt, ob das Meditieren unmittelbar z.B. stressbedingte Stoffwechselprozesse im Gehirn positiv beeinflusst, oder ob meditierende Personen generell eine gesündere Lebensweise (Ernährung, Bewegung, Schlafen, Arbeiten, etc.) haben.
Einschätzung:
Luders et al. stärken mit ihrer Studie die bereits in früheren Untersuchungen 2, 3 aufgestellte Hypothese, dass Meditation neurodegenerativen Prozessen entgegenwirkt und möglicherweise eine Strategie für unsere alternde Gesellschaft darstellt, nicht nur ein hohes Lebensalter zu erreichen, sondern dieses auch möglichst gesund und zufrieden zu (er-)leben.
Bei zwei Gruppen à 50 Versuchspersonen jeweils im Alter von 24 bis 77 Jahren, eine Gruppe mit (langjähriger) Meditationserfahrung und eine Meditations-unerfahrene Kontrollgruppe, erfassten die Forscher durch entsprechende bildgebende Verfahren die Masse an grauer Hirnsubstanz.
In beiden Gruppen stellten die Forscher eine altersbedingte Abnahme der grauen Hirnsubstanz fest, auch waren bei beiden Gruppen die gleichen Hirnregionen betroffen. Allerdings waren diese degenerativen Erscheinungen bei der Kontrollgruppe wesentlich stärker ausgeprägt als bei der Meditationsgruppe. Als mögliche Wirkmechanismen bringen die Forscher zwei Theorien in Ansatz. Einerseits könnte durch die intensivere Aktivierung bestimmter Nervenzellen während der Meditation eine verstärkte Verzweigung und Synapsenbildung zunächst mikro- und schließlich auch makro-anatomische Veränderungen, also eine Zunahme der Hirnmasse nach sich ziehen. Dadurch würde die altersbedingte Hirndegeneration in diesen Bereichen kaschiert.
Andererseits könnte die regelmäßige Nutzung bestimmter Hirnareale beim Meditieren eine konservierende Wirkung haben und den Verlust an Hirnsubstanz verhindern.
Um hierzu Aussagen machen zu können, sind jedoch weitere Studien erforderlich. Auch ist bisher nicht geklärt, ob das Meditieren unmittelbar z.B. stressbedingte Stoffwechselprozesse im Gehirn positiv beeinflusst, oder ob meditierende Personen generell eine gesündere Lebensweise (Ernährung, Bewegung, Schlafen, Arbeiten, etc.) haben.
Einschätzung:
Luders et al. stärken mit ihrer Studie die bereits in früheren Untersuchungen 2, 3 aufgestellte Hypothese, dass Meditation neurodegenerativen Prozessen entgegenwirkt und möglicherweise eine Strategie für unsere alternde Gesellschaft darstellt, nicht nur ein hohes Lebensalter zu erreichen, sondern dieses auch möglichst gesund und zufrieden zu (er-)leben.
1. Luders E, Cherbuin N, Kurth F Forever Young(er): potential age-defying effects of long-term meditation on gray matter atrophy. Front Psychol 2015; 5: 1551.
2. Pagnoni G, Cekic M Age effects on gray matter matter volume and attentional performance in Zen meditation. Neurobiol Aging 2007; 28:1623-1627.
3. Valkanova V, Rodriguez RE, Ebmeier KP Mind over matter - what do we know about neuroplasticity in adults? Int Psychogeriatr 2014; 26(6): 891-909.
2. Pagnoni G, Cekic M Age effects on gray matter matter volume and attentional performance in Zen meditation. Neurobiol Aging 2007; 28:1623-1627.
3. Valkanova V, Rodriguez RE, Ebmeier KP Mind over matter - what do we know about neuroplasticity in adults? Int Psychogeriatr 2014; 26(6): 891-909.